Enormer Besucheransturm zur Vernissage der Plakatausstellung
Die Räume der Galerie 47 in der Birkenwerderaner Hauptstr. 47 reichten kaum aus, um den vielen Interessenten an der Eröffnungsveranstaltung Einlass zu bieten. So wie die Galeriewände bis zur Decke Stoß an Stoß mit den insgesamt 146 Plakaten gefüllt wurden, blieb auch den Besuchern der Vernissage wenig Platz. Dennoch fand trotz engem Raum das einleitende Kollegen-Gespräch zwischen Bernard Stein (vom Designbüro Ott + Stein, Berlin)) und Roland Matticzk (Sehstern) großes Interesse und viel Beifall. Aus Berlin hatten manche Geschäftspartner, Kollegen und Freunde den beschwerlichen Weg nach Birkenwerder auf sich genommen (die S-Bahn fuhr wieder einmal nicht). Der Gründer und langjährige Leiter des GRIPS Theaters , Volker Ludwig und der langjährige Präsident der Ärztekammer Berlin, Günther Jonitz waren ebenso zu Gast wie die Ex- bzw. amtierenden Bürgermeister Walter Momper und Steffen Apelt (Hohen Neuendorf), darüberhinaus zur Freude der Veranstalter viele Vertreter der regionalen Kulturszene.
Öffnungszeiten, Ausstellungsplakate und Kataloge
Die Ausstellung ist ab sofort bis zum 15. Februar an jedem Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Roland Matticzk steht persönlich für Führungen im kleinen Kreis auch an den Wochentagen zur Verfügung. Bei Interesse bitte eine mail an rm@sehstern.de.
Plakate der Ausstellung sind direkt in der Galerie verfügbar. Nicht mehr vorrätige Motive können per mail bei Roland Matticzk direkt bestellt werden: birke@sehstern.de Zudem liegen Bestellzettel in der Galerie aus.
Außerdem im Verkauf: Katalog »MED. IN GERMANY« mit den 400 Titelbildern von Roland Matticzk für die Monatszeitschrift der Berliner Ärztekammer, 1988-2021
Hinweis: Ab 6. März ist die Ausstellung der Titelgrafiken in der Charité/ Virchow Campus zu sehen.
Nächster Termin:
Finissage der ZEITEN WÄNDE am 15. Februar, 16 Uhr
Bevor alles im Wahlkampfendspurt untergeht, laden wir noch einmal zur entspannten Nachbereitung der Ausstellung und freuen uns auf Euren Besuch!
Seit 4 Jahrzehnten in der Spur: Plakat Die 3 Tornados 1988, Plakat Akut 2016, Galerie 47 Birkenwerder 2025
Erneut volles Haus am 25. Januar:
Kabarettist Arnulf Rating zu Besuch bei den ZeitenWänden
Mit Arnulf Rating begrüßte Roland Matticzk einen seiner langjährigsten Weggefährten in der Galerie 47. Im Rahmen der Veranstaltung gaben beide spannende Einblicke in ihre Biografien gaben. So haben sich die Wege der Beiden in der Zusammenarbeit an Plakaten immer wiedergekreuzt.
Roland Matticzk war bereits in frühen Jahren von der legendären anarchistischen Berliner Kabarettgruppe »Die 3 Torna- dos« fasziniert, deren 3 Protagonisten er 1988 als konspirative Billiardspieler plakativ in Szene setzte, neben Holger Klotzbach und Günther Thews ist Arnulf Rating darauf zündelnd und mit voller Haarpracht zu sehen. 2016, auf dem Plakat »Akut«, hatte sich der Kopfwuchs deutlich zurückgezogen, nicht aber Arnulf, der bis heute sein Publikum auf landes- weiten Tourneen mit scharfzüngigen politischen Kabarett begeistert und seiner Haltung treu geblieben ist – so auch am 25. Januar unter großem Beifall in den überfüllten Ausstellungsräumen.
Danke an ihn an das unterstützende Galerieteam, und an alle, die bei dieser Sternstunde dabei waren!
Über den Gestalter Roland Matticzk
Roland Matticzk, geboren 1951 in Görlitz, aufgewachsen in Bremen, begann nach dem Abitur 1969 das Studium der An- gewandten Kunst/Visuelle Kommunikation an der HfBK (heute Udk) in Berlin. Bereits vor seinem Meisterschüler-Ab- schluss war er ab 1974 im Produktionskollektiv Kreuzberg aktiv, 1978 folgte, gemeinsam mit der Grafikerin Monika van Helden, die Gründung der Agentur SEHSTERN. Politisch geprägt durch die turbulenten post68er Jahre und sozial vernetzt mit der aufblühenden Alternativwirtschaft im damaligen Westberlin, gab Roland Matticzk vielen Projekten der Gründerzeit ein optisches Gesicht, z.B. der Tages- zeitung die berühmte Tatze, später das CD für eine erstmals von kritischen Medizinern geführte Berliner Ärztekammer oder auch die Ökobank in Frankfurt/Main. Die Galeriewände dieser Ausstellung erzählen von vielerlei Wenden, vom Mauerfall, aber auch dem Quantensprung vom Analogen, Handgemachten in die digitale Medienwelt.
So liest sich seine(erstmalige) Ausstellung mit Plakaten aus 50 Jahren wie ein Zeitreisetagebuch, spannt den Bogen aus längst vergangenen Tagen, vom legendären Tempodrom, dem Tschernobyldesaster bis hin zu Donald Trump. Gestalte- risch schwer zuzuordnen, sieht Matticzk sich selbst eher als grafischer Nomade, wandelt zwischen Illustration, Comic, Typografie und klassischem Plakatdesign, bedient sich der Genres, ohne sich festlegen zu wollen. Über allem steht die Lust am kreativen Zusammenspiel von Wort und Bild.
Ob Kultur, Politik oder Wirtschaft – Matticzk sucht stets eine Lösung jenseits der ausgetretenen Pfade, oft hintersinnig, überraschend, auch provokativ. Angesichts einer spürbaren Verflachung des gesellschaftlichen Diskurses, humorlos verordneter political correctnes einerseits und platter Demagogie andererseits, trotzt er diesem Lärm mit seinem eige- nen gestalterischen Anspruch–auch aus Respekt vor den Menschen, die es zu erreichen gilt. Viele seiner Arbeiten lä- cheln uns an.
Roland Matticzk beschreibt sich selbst als “Ausdenker”, angesiedelt irgendwo zwischen Kunst und Unterhaltung. Unter- haltung begreift er offensiv, denn darin steckt immer auch das Wort: Haltung. Roland Matticzk lebt mit Frau Susanne und Sohn Laszlo in Hohen Neuendorf. Er ist der Initiator und Kurator des interkommunalen Skulpturen Boulevards.
Impressionen der Vernissage 11.1.2025
© Fotos von: Brigitte Mademann, Galerie 47. Bettina Lott. Laszlo Matticzk. Roland Matticzk