Die neue Skulptur ist ein guter Beleg dafür, wie fruchtbar sich regionales Netzwerken zwischen Kulturinitiativen auswirken kann. Als wir die Eröffnung des Skulpturengartens an der Dorfkirche in Wandlitz besuchten (unbedingt zu empfehlen), standen wir fasziniert vor einer Metallskulptur von Karl Menzen. So war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir mit der Künstlerwitwe Lisa Menzen Kontakt aufnahmen (Karl Menzen ist 2020 völlig unerwartet verstorben). Lisa Menzen gilt unser herzlicher Dank, dass sie sich trotz ihres großen Verlustes unserer Bitte nachkam und uns bei der Wahl einer Skulptur von Herzen unterstützte, mit viel Sympathie für das Boulevardprojekt.
Karl Menzen gewinnt dem Werkstoff Stahl eine ganz eigene Poesie ab. Er schafft scheinbar schwerelose Bewegungsabläufe, lässt den Werkstoff tanzen, swingen, stauchen und schweben: »Stahl ist der optimale und zeitgemäße Werkstoff für den konstruktiv arbeitenden Bildhauer«. Bei aller spielerischen Transformation ging es ihm immer um handwerkliche wie künstlerische Präzision und Perfektion. Dank seines Ingenieurstudiums kannte er sich bestens in den physikalischen Eigenschaften des Werkstoffes Stahl aus.
Mit Lineament-tanzend VIII kommt neues Leuchten auf den Boulevard, ganz im Sinne von Karl Menzen : »Skulptur ist gefrorene Musik«