»Die offene Gesellschaft«  von Eberhard Lenk an der Streetart Gallery

© Foto: Roland Matticzk

Offizielle Einweihung des Wandbildes: Donnerstag 10. November 2022, 15:00 Uhr.

Die Streetart Gallery ist um einen echten Blickfang reicher.  Von der Maltechnik und Komposition her an klassizistische Vorbilder erinnernd, erwartet den Betrachter eine an Metaphern, Groteskem und ironischen Details üppige Komposition. Lenk selbst spricht von einem »Sinnbild«, lässt dabei den Assoziationen und Deutungen freien Lauf. Die bizarren Wesen im Zentrum des Bildes nehmen uns gefangen – Zitate etwa aus Fabelwelten, aus Grimm-igen Märchen? Erst angesichts der beidseitig rahmenden Kulisse wird der Fall klar: der Mauer-Fall. Für die einen ein Glücks-, bei Lenk eher ein Sünden-Fall. Die Mauer, die einzig reale, realistisch ausgearbeitete Form im Bild. Weit entfernt dahinter, angedeutet, Landschaften, womöglich blühend, während es im Zentrum um Justizia, Kirche, im Grunde um alles, oder auch schlicht nur um die Wurst geht: erzählt als Parabel und Fabel:  Alice im (Wirtschafts-)Wunderland, nur ohne Alice.

Ein Schelm, der vorn im Bild aus alter Schrift zitiert: »Ibi fas ubi proxima merces«. Dort ist das Recht, wo der Gewinn am nächsten liegt. (Marcus Lucanus, Rom, 39-65 nach Christus)

Nach fast 4 Monaten intensiver Arbeit hat Eberhard Lenk sein großes Wandbild »Die Offene Gesellschaft« vollendet – Hitze, Wind und Regen getrotzt im „offenen Atelier“ an der Streetart Gallery – dazu ständig unter den Augen der Öffentlichkeit. Respekt für die künstlerisch aber auch physisch starke Leistung.!

© Foto: Roland Matticzk, Eberhard Lenk vor der „offenen Gesellschaft“

Seit Juni 2022 genossen Boulevard-Besucher und Anwohner den Schulterblick, waren gegelmäßige Gäste in Lenks luftigem Atelier, waren fasziniert vom täglichen Fortschritt. Wo sonst bietet sich diese wunderbare Gelegenheit, dem künstlerischen Prozess hautnah beizuwohnen? 

Eberhard Lenk, vielen Kunstsammlern, jedoch (noch) relativ wenigen Hohen Neuendorfern bekannt, fand andersherum in dieser besonderen Arbeitssituation über die täglichen Gespräche vor Ort „sein“ Publikum, bis hin zu neuen Fans und Interessenten für seine Bilder. 

Die Fertigstellung der »Offenen Gesellschaft«  bringt uns einen deutlichen Schritt weiter in unserem Vorhaben, neben der Vielfalt der Bildhauerkunst an der StreetartGallery nun auch die faszinierende Welt der Malerei in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit abzubilden. Mit jedem Bild steigt der Erlebnis- und Erkenntniswert für unsere Besucher, mit Freude nehmen wir ein stetig steigendes Interesse in der kunstaffinen Öffentlichkeit wahr,  zum Vorteil der ausstellenden Künstler, aber auch der beiden beteiligten Kommunen. 

Der Skulpturen Boulevard versteht sich nicht nur als künstlerisches, sondern von Beginn an auch als soziales Projekt, will Grenzen überwinden und interkommunalen Dialog fördern. Das neue Wandbild steht dafür in besonders  symbolischer Weise.  Hier die Gemeinde Birkenwerder, auf deren Gemarkung das Kunstwerk verbleibt, dort die Stadt Hohen Neuendorf, in der der Künstler mit Familie wohnt und arbeitet.  

Und die Anwohner beidseitig der Ortsgrenze? Egal,  wo sie zuhause sind, es eint sie zunehmend Stolz und die Freude über das gemeinsame, kulturelle Aushängeschild.

Diese ermutigende Entwicklung verdanken wir vor allem unseren Förderern und Unterstützern, den beiden Kommunen und in diesem Fall besonders der großzügigen Zuwendung der Jugend-, Kultur-, Sport- und Sozialstiftung  der Mittelbrandenburgischen Sparkasse MBS. Ebenso danken wir der Firma Geißler für die Vorbereitung der Bild-Fläche und Bernd Tank (protect 95) für den anschließenden Grafitti-Schutz.

WEITERE BEITRÄGE:

Vorhang auf: Großes und Neues auf demSkulpturen Boulevard

Freundeskreis des Kunsthauses Dahlem zu Besuch auf dem Boulevard

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